Arbeitstreffen Gebersdorf, Forstbetrieb Thrun

Bericht von Adrian Schüler

Am 28.09.2019 besichtigten die Mitglieder der ANW Brandenburg und weitere Interessierte einen Forstbetrieb in Gebersdorf zum Thema „Waldumbau im trockenen Tieflandklima auf mäßig nährstoffversorgten Standorten“. Vielseitige Exkursionspunkte gaben den Teilnehmenden einen tollen Einblick in den Forstbetrieb der Familie Thrun und konnten durch spannende Diskussionen sowie durch den Austausch von Erfahrungen ergänzt werden.

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Reisebericht Georgien 26.05.-04.06.2019

Es war eine Exkursion in die Wälder des Kleinen Kaukasus. Georgien hat mit dem Großen und dem  Kleinen Kaukasus, sowie der dazwischen liegenden Kolchis nicht nur beeindruckende Naturlandschaften, sondern auch eine lange Geschichte und bewundernswerte Kultur. Der kurze Hinweis auf 8.000 Jahre Weinkultur macht dies an einem Punkt deutlich. Durch die Lage zwischen Großen und Kleinen Kaukasus, Schwarzem und Kaspischen Meer war Georgien bereits in der Steinzeit ein Kreuzungspunkt für wandernde menschliche Gruppen.

Tsipnari – Diskussion im Tannenwald

Jürgen Rosemund, der die Reise so wunderbar organisiert hat, ist gerne bereit, Interessierten weitere Fragen zu beantworten und Hinweise zu geben.

Hier der ausführliche Reisebericht von Konstantinos Kalaitzis, Friedrich Georg Koch, Birgit Korth & Philipp Kunze:

Arbeitstreffen Hohenleipisch

Bericht von Angela Steinmeyer

Bild: L.Freytag

Familie Freytag, FSC und PEFC zertifizierter Forstbetrieb lud die ANW Brandenburg – Berlin und Gäste ein, in ihrem Wald bei Hohenleipisch zu verschiedenen Waldbildern und Themen am 06. April 2019 zu diskutieren. Dies bewog viele Mitglieder und Mitgliederinnen aus ganz Brandenburg, den weiten Weg ins Dreiländereck Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen auf sich zu nehmen. Daneben nahmen ein Vertreter des Landrates und die Leitung der Naturparkverwaltung Niederlausitzer Heidelandschaft teil, sowie im Landkreis für Naturschutz und Landschaftsplanung zuständige Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.

International wurde das ganze durch die Teilnahme des argentinischen FSC-Geschäftsführer Esteban Carabelli, der gerade auf Besuch bei Dirk Riestenpatt und Angela Steinmeyer war und gerne der Einladung zur Teilnahme an der Exkursion folgte.

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Karelienreise 2018

In Karelien wachsen die Bäume noch langsamer als bei uns und so hat es auch mit unserem Bericht doch länger gedauert… Bericht

Im Oktober 2017 erreichte uns über den Vermittler Dr. Zoltan Sabov eine Einladung der Sankt Petersburg State Forestal Technical University (SPSFTU) zu einer Exkursion in die karelischen Wälder und Sankt Petersburg.

Nach kurzer Überlegung nahmen wir die Einladung an, bot sich hier doch ein hochinteressanter Einblick die die russische Forstwirtschaft, zumindest in deren eurpäischem Teil.

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Protokoll „Zukunftswerkstatt Jagd“ 28.11.18

 

Die oberste Jagdbehörde im MLUL organisierte die „Zukunftswerkstatt Jagd“ für jeweils 2 Vetreter aller mit Jagd betroffenen Behörden und Verbänden im Land Brandenburg.

Das Protokoll von Herrn Nass finden Sie hier bzw. nachfolgend.

Als Moderatoren konnten durch das MLUL Herr Prof. Dr. Beimgraben (Professur für Wildökologie und Jagdwirtschaft, Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg) und Herr Prof. Dr. Schraml (Leiter der Abteilung Wald und Gesellschaft an der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt, Freiburg) gewonnen werden.

Der Abteilungsleiter „Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Forsten“, Herr Eduard Krassa begrüßte die Teilnehmer und stellte das Ziel dieser als Kombination aus Impulsvorträgen und Workshop durchgeführten Veranstaltung als vertrauensbildende Maßnahme aller Beteilgten und als Neuanfang für zukünftige Interaktionen vor.

Herr Prof. Dr. Werner Beutelmeyer, Vorstand und Geschäftsführer Market Institut (Linz) in Österreich und selbst Jäger, referierte sehr eindringlich über „Jagd 2030 – Wie entwickeln sich Jagd und Jäger in Deutschland?“

Die Entfremdung zwischen Jägern und urbaner Gesellschaft ist unübersehbar. Der moderne Städter habe “so seine Zweifel an der Jagd und besonders mit den Jägern.” Auf der anderen Seite gelinge es den Jägern immer weniger, ihr Tun glaubwürdig zu erklären.

Das „Warum braucht´s die Jagd“ sei schwer zu vermitteln. Einerseits herrsche “bestenfalls blanke Ahnungslosigkeit” beim Städter, wenn es um das Thema Jagd geht, vielfach weiche jedoch das Wissensvakuum massiven Vorurteilen. Und zum anderen habe der Jäger ein gravierendes Glaubwürdigkeitsproblem. Zu viele Pannen seien in der Vergangenheit passiert – und meistens war das Krisenmanagement danach eher schlecht – dann ist ein schwerwiegender Kollateralschaden für die Jagd unvermeidlich.

So mancher Waidmann sehe die heranziehenden Gewitterwolken aber noch nicht, denn der Veränderungsdruck bzw. das Veränderungstempo in Sachen Einstellung zur Jagd ist unterschiedlich. Dort wo es ländlich zugehe,  sei das Tempo der Veränderung deutlich niedriger.

Der Städter oder der urbane Moderne werde immer mehr zum Freizeitkonkurrenten des Jägers. Es entstehe ein Wettbewerb um die Natur sowie um deren Nutzung in der Freizeit. Der Städter liebt “die Natur”, Wissen über die Zusammenhänge fehle jedoch nahezu völlig. Während Naturschutz an Bedeutung und Glaubwürdigkeit gewinne und immer höhere Spendenvolumen erziele, befände sich die Jagd auf dem Rückzug. Der Jagd sei es nicht gelungen, ihre Naturkompetenz zu vermitteln. Wenn es um die Natur gehe, verlässt sich der urbane Moderne nicht auf die Aussagen der Jagd, sondern vertraut eher dem Naturschutz.

Die Jagd sei derweil mit sich selbst beschäftigt: Macht rote und grüne Punkte auf Trophäen und beschwert sich über neue Beutegreifer wie Luchs, Wolf und Bär. Häufig werde die Tradition beschwört. Aber Tradition schützt vor Veränderung nicht.

Der Lebensraum für Wildtiere wird eingeschränkter, die Herausforderungen der Jagd nehmen zu und gleichzeitig lässt die Professionalität der „modernen“ Jäger nach. Das Jagdwissen nimmt ab – mehr Theorie und weniger Praxis – und die Verwendung illegaler Jagdmittel nimmt zu. Gleichzeitig haben die Jäger immer weniger Zeit für die eigentliche Jagdpraxis – einen Jagdgebrauchshund bilden immer weniger aus. Für die Jagd sei der Megatrend „des Verlustes an handwerklichen Fertigkeiten“ wohl die stärkste Zukunftsherausforderung neben der Verbesserung der Dialogfähigkeit mit der Öffentlichkeit.

Thesen für 2030:

  • Die Wertschätzung der Natur nimmt deutlich zu. Gleichzeitig nimmt das Naturverständnis und die Naturerfahrung ab.
  • Die „urbanen“ Natur-Egoisten werden mehr. Die einzelnen Nutzer-Zielgruppen reklamieren die Natur für sich.
  • Den Jägern gelingt es zunehmend weniger, glaubwürdig Naturkompetenz zu vermitteln.
  • Die Jäger können das „Warum“ der Jagd nicht ausreichend erklären.
  • Die Ablehnung der Jagd nimmt in der Gesellschaft deutlich zu.
  • Die Jagd verliert an Professionalität. Sie wird vermehrt nur Freizeitbeschäftigung mit Netzwerknutzen.
  • Das Jagdwissen und die Praxiserfahrungen nehmen dramatisch ab. Die Jagdkultur erlebt massive Erosion.
  • Zeit wird immer knapper – auch für die Jagdpraxis. Das Führen von Jagdhunden tut sich der Jäger 2030 kaum mehr an.
  • Es kommt zu Liberalisierung verschiedener, derzeit noch als illegal geltender Jagdmittel. Dazu zählen vor allem die Verwendung von Nachtsichtgeräten, Scheinwerfern, die Jagd zur Nachtzeit auf Hochwild sowie der verstärkte Einsatz von Kirrungen um zu raschem Jagderfolg zu kommen.
  • Das Ansehen der Jagd wird 2030 massiv in Schieflage geraten.

Das diese Thesen nicht so eintreten, ist meiner Einschätzung nach die größter Herausforderung für Jagdverbände und Jäger, aber auch für die ANW!

Herr Dr. Carsten Leßner, Referatsleiter „Wald und Forstwirtschaft, oberste Jagdbehörde“, hielt einen Impulsvortrag „Wo steht die Jagd in Brandenburg“ – Beobachtungen der obersten Jagdbehörde“, in dem insbesondere die Jagdstrecken verschiedener Wildarten in einer Jahresreihe bis zum vergangenen Jagdjahr ausgewertet wurden. Dabei wurde deutlich, dass die Schalenwildstrecken in den letzten 50 Jahren teilweise um 1.000 % (!) angestiegen sind.

Anschließend fanden 2 parallele Workshops statt, an denen jeweils 1 Verbands- bzw. Behördenvertreter teilnahm. Ein Thema widmete sich dem „Anliegen der Verbände an die oberste Jagdbehörde“ und im anderen Workshop wurden „Grundlagen einer gelingenden Zusammenarbeit“ erörtert.

Die Workshops, die Vorstellung und die Diskussion der Ergebnisse wurden durch die Moderatoren begleitet.

Insgesamt war es eine sehr gelungene und konstruktive Veranstaltung, die allerdings durch die massive und teilweise unsachliche Kritik von Vertretern des Landesjagdverbandes sehr getrübt wurde.

Burkhard Nass

Arbeitstreffen Stadtwald Eberswalde

Sturm „Xavier“ über dem Stadtforst Eberswalde

Vor fast genau einem Jahr zog der Sturm „Xavier“ über den Stadtforst Eberswalde, richtete großen Schaden an und verhinderte unser damals geplantes Arbeitstreffen. So trafen sich nun am 06.10.2018 fast 30 Mitglieder und Gäste der ANW beim Waldcampus der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE), um unter der Führung von Stadtförster Mattes Krüger ins naheligende erste „Sturmloch“ zu wandern.

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Mit der Weißtanne in der Streusandbüchse?

Wolf Hockenjos April 2017

Durch lokal überhöhte Wildbestände sind für die artenreiche Verjüngung des Waldes vielfach noch Schutzmaßnahmen erforderlich. Hier sind vor allem die Jäger gefordert. (Aus: Die Mark Brandenburg. Brandenburgs Wälder. Heft 104 – Verl. für Regional- und Zeitgeschichte, 2017.)

Nein, es war kein Aprilscherz: Am 1. April 2017 veranstaltete die ANW Brandenburg in Templin/Uckermark eine Tannentagung. Die Landesgruppe gedachte damit ihren Beitrag zu der 2017 bundesweit ausgerufenen Weißtannen-Offensive zu leisten. Aber Weißtanne in Brandenburg, in „des Heiligen Römischen Reiches Streusandbüchse“? Was mag man sich hier von dieser Baumart versprechen, weit jenseits ihres natürlichen Verbreitungsgebiets, und das auch noch unter dem Vorzeichen des Klimawandels? Die Anreise durch die Schorfheide mit ihren schier endlosen Kiefernbeständen ließ die Skepsis nochmals anwachsen, nicht zuletzt eingedenk des spätestens seit wilhelminischen Zeiten bekanntermaßen exorbitanten Stellenwerts der Jagd und der hierzulande „lokal überhöhten Wildbestände“ – Reichsforst- und Reichsjägermeister Hermann Göring, erst recht Erich Honecker und Erich Mielke lassen grüßen.

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Exkursion in die Ybbstaler Alpen / Niederösterreich

Am Montag, den 19. Juni 2017 starteten 18 Teilnehmer zur Jahresexkursion der ANW von Brandenburg über Tschechien nach Niederösterreich in die Ybbstaler Alpen. Nach 10-stündiger Busfahrt kamen wir dann ohne Probleme im sehr angenehmen Landhotel Zellerhof in Lunz am See an. Über die vier Exkursionstage berichten in der Folge verschiedene Autoren.

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Waldbauliche Potenziale der Weißtanne in Brandenburg

Am Morgen des 1. April 2017 konnten die Einwohner des kleinen Dorfes Gandenitz (300 EW) eine erstaunliche Invasion beobachten. Fast 100 Besucher belegten jeden nur möglichen Parkplatz und strömten in das Gasthaus „Zur Linde“ zur „Weißtannen-Tagung“ und folgten damit der Einladung der ANW Brandenburg.

Dietrich Mehl, Vorsitzender der ANW Brandenburg begrüßte die zahlreichen Gäste und übergab dann die Leitung der Tagung an Michael Duhr, der zusammen mit Andreas Schulze, diese vorbereitet und organisiert hatte.

Nach einer kurzen Einführung über Sinn und Zweck der Tagung, nämlich der Frage ob die Weißtanne eine Zukunft in Brandenburg haben kann, stellte er den ersten Redner der Tagung vor.

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Waldexkursion im Forstbetrieb Hirschfelde

Am 08.10.2016 versammelten sich ca. 40 Mitglieder der ANW im Forstbetrieb Hirschfelde zur einer Exkursion in die Wälder des Betriebes.

Zunächst einige Daten.
Der Forstbetrieb wurde im Jahr 1998 von Matthias Graf von Schwerin erworben und im Jahr 2009/2010 auf eine naturgemäße Waldwirtschaft umgestellt.
Der Forstbetrieb Hirschfelde befindet sich auf der Grundmoränenfläche des nordöstlichen Barnim.
Größe: knapp 1.000 ha
Aktueller Waldzustand: Vorrat: 322 Vfm/ha
Zuwachs: 9,6 Vfm/ha

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